Über das Projekt Czech Yearbook of International Law®
Das Gebiet Internationales Recht macht einen wichtigen Aspekt der tschechischen Außenpolitik und ihrer Unterstützung aus – nicht zuletzt deshalb, weil Multilateralismus und die Förderung und Umsetzung der Menschenrechte zu den Prioritäten der tschechischen Außenpolitik zählen. Allgemein gesprochen gehören völkerrechtliche und menschenrechtliche Argumente als wichtiges Element zum politischen Diskurs in bilateralen Beziehungen und innerhalb der EU. Die Lehre vom internationalen Recht hat von jeher mehr oder minder zur Ausformulierung der Ziele völkerrechtlicher Politik und ihrer praktischen Umsetzung beigetragen. In diesem Sinne mag die Selbstverpflichtung von Experten aus dem akademischen Bereich (insbesondere juristische Fakultäten, das Institut für Staat und Recht an der tschechischen Akademie der Wissenschaften und das Institut für Internationale Beziehungen am tschechischen Außenministerium) in erheblicher Weise die Möglichkeiten der zuständigen Fachbereiche am tschechischen Außenministerium ergänzen und bereichern, die zu einem überwältigenden Maß mit verwaltungstechnischen Aufgaben und Büroarbeit ausgelastet sind. Was aber Not tut, ist nicht allein der Beitrag der juristischen Lehre (insbesondere in Form von wissenschaftlichen Projekten und Sachverständigengutachten), der auf der Ebene des tschechischen Außenministeriums (und für dessen Bedürfnisse und Zwecke) geleistet wird, sondern darüber hinaus ein angemessener Rahmen für die breitere Darstellung dieser Arbeit gegenüber der tschechischen und (v. a.) internationalen akademischen und professionellen Gemeinschaft. Die Rolle des internationalen Privatrechts ist mittlerweile untrennbar mit dem Feld der internationalen Politik verknüpft (so wie das Völkerrecht zu einem Instrument der internationalen Politik geworden ist) – ungeachtet der grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Gebieten in punkto Quellen, konzeptuelle und systematische Begrifflichkeiten, und deren Aufgabe bzw. Funktion ist es nämlich doch so, dass die jeweils verfolgten Ziele in einer Vielzahl von Fällen überlappen bzw. einander ergänzen. Beispiele einer solchen wechselseitigen Befruchtung sind letzten Endes an der Tagesordnung und lassen sich auf Schritt und Tritt finden. Vor dem Hintergrund all dieser Tatsachen ging das Bestreben der Redakteure dahin, eine erste Fachpublikation auf den Weg zu bringen, die dem internationalen Recht in all seinen Ausprägungen und Schattierungen gewidmet sein würde. Die Tschechische Republik verfügt in dieser Hinsicht über eine ganze Reihe ausgezeichneter Theoretiker sowohl im Völkerrecht als auch im internationalen Privatrecht, die im Rahmen verschiedenster fachlicher, wissenschaftlicher und pädagogischer Projekte (und an deren Schnittstellen zum angewandten Recht) erstrangige Arbeit leisten, die bisher in Ermangelung eines Forums von entsprechender Qualität breiteren Kreisen nicht zugänglich war.
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